Umfrage zeigt: Menschen mit tieferen Einkommen sind gegen Erhöhung des Rentenalters

Am 25. September stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über die Erhöhung des Rentenalters für Frauen ab. Die heute publizierte 2. Trendumfrage der SRG zeigt, dass Geringverdiener:innen, die auf die AHV angewiesen sind die Vorlage ablehnen, während hohe Einkommen zustimmen.

Ein Mitarbeiter einer Reinigungsfirma putzt in einem Buerogebaude in Zuerich, am 18. Maerz 2014. (KEYSTONE/Gaetan Bally)

Heute erschien die 2. SRG-Trendumfrage zur Abstimmung vom 25. September. Neben dem grossen Unterschied zwischen Frauen und Männern und dem Unterschied zwischen Romandie (stärker gegen den AHV-Abbau) und der Deutschschweiz (momentan noch mehrheitlich dafür) beinhaltet die Umfrage eine dritte Auffälligkeit: Die Zustimmung zur Vorlage nimmt deutlich ab, je weniger die Menschen verdienen.

Zustimmung zur Erhöhung des Frauenrentenalters nach Einkommen.

Menschen mit Einkommen unter 5’000 Franken pro Monat lehnen den AHV-Abbau ab. Mit steigendem Einkommen nimmt die Zustimmung zu und liegt bei Einkommen über 11’000 Franken pro Monat am höchsten. Das zeigt: Wer heute schon hart arbeitet und wenig verdient – zum Beispiel in der Pflege, im Detailhandel oder der Logistik – weiss, was ein weiterer AHV-Abbau oder eine Erhöhung des Rentenalters für Folgen hat. Ganz anders auf der anderen Seite der Einkommensskala: Gutverdienende sind von der Vorlage kaum betroffen. Denn sie sind weit weniger auf die AHV-Rente angewiesen und können sich eine Frühpensionierung leisten.

Mittlere Pensionskassenrente nach Alter, Quelle: BSV, Neurentenstatistik 2020

Die von der rechten Mehrheit vorgeschlagene Reform führt zu einem Rentenverlust für die betroffenen Frauen von 26’000 Franken. Bei den Ehepaaren sind es 24’000 Franken. Deshalb haben Gewerkschaften und SP gegen die Vorlage das Referendum ergriffen.

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